Die Gebiete rechts des Rheins entzweien die Gemüter. Einschätzungen reichen von „Sibirien“ (Konrad Adenauer) über „Schäl Sick“ (fast ganz Köln) bis hin zur „Sonnenseite“ (Immobilienmakler). Wir laden ein zu einer Erkundungstour auf Breitreifen durch Westerwald und Siebengebirge. Spuren der Römer versprechen einen Hauch mediterranes Flair – doch warum sind diese Spuren Überreste der gigantischen Sperranlage Limes?

Der zweite Grevet läuft parallel zum Rhein und quert dementsprechend eine Vielzahl tiefer Kerbtäler, die das Rheinische Schiefergebirge entwässern. So gilt: Anstiege sind bei diesem Grevet Teil der Erfahrung – noch mehr als die Distanz! Der Start am Bahnhof Bonn-Beuel erlaubt einen sanfteren Start „hinter“ dem Siebengebirge. Unsere Route führt auf Schotter durch Streuobstwiesen und Weiden zielsicher aus dem Labyrinth der Bonner Vororte hinaus. Nach der ersten Querung des Wiedtals steigt es auf die Höhen des Westerwaldes an. Hier warten Spuren des römischen Limes auf die Gravel-Olympioniken. Es folgt eine Abfahrt zum Rhein, die mit einem Anstieg zur Erpeler Ley gekrönt wird. Dessen atemberaubende Aussicht läutet das Panorama-Finale entlang des Stroms ein. Über die Gipfel des Siebengebirges geht es bis zum Petersberg, der einst den Mächtigen vorbehalten blieb. Nun ist Bonn wieder in Sichtweite. Doch auf der letzten Abfahrt sollte tunlichst vermieden werden, das Vehikel wie einst Leonid Breschnew vor lauter Übermut in den Graben zu setzen.