Zeitraum
11.-27. Juni 2021,
Zeitfenster
15 – 27 h

Startort
Dresden



Distanz
ca. 200km



Anstieg
ca. 3600Hm

Geländeanteil
ca. 50%

Schwierigkeit
7/10

Sandstein & Musik

Achtung: starker Wellengang! Beim Grevet #3 lernst du die schönsten Felsentäler des Elbsandsteingebirges kennen. Wenige Minuten nach dem Startpunkt befindest du dich bereits in luftigen Höhen und hast die Tafelberge in greifbarer Nähe. Du begibst dich in die Flora & Fauna der Sächsischen Schweiz, streifst entlang der Tschechischen Grenze bis in die Oberlausitz. Lange Abfahrten, seichte Auffahrten und die „Drei(ßig) Zinnen“ am entlegensten Zipfel Sachsens locken mit Aussichtsturm und Panorama satt. Sobald du die starken Ausschläge im Profil hinter dich gebracht hast streifst du per Rückenwind durch die Galaxis: die Strecke zurück gen Elbflorenz gibt dem großen Kettenblatt endlich seine Existenzberechtigung. Kaffee, Gel oder Linseneintopf: Hauptsache Vortrieb!

Am kühlenden Morgen
Tipp vom Fachmann: viel hilft viel, ergo solltest du bereits am Vorabend reichlich schaufeln und dein Flaschenwasser mit legalen Additiven versehen. Auf einer Strecke von ca. 200 km wirst du etwa 3.300 Hm absolvieren. Auf dem Rennrad klingt das irgendwie „easy peasy“, man könnte doch 8 Uhr starten und 18 Uhr wieder ins Elbtal einrollen. Doch fernab des Asphalts existieren Geschwindigkeiten jenseits der 30 km/h (fernab der gigantischen Abfahrten) kaum. Ein gut abgestimmtes Setup von Rad und leichtem Gepäck sowie sorgfältige Planung der Verpflegungsstopps sind der Schlüssel zum Erfolg und einem unvergesslichen Tag auf dem Sattel deines getreuen Velos. Du wirst auf jeden Fall 14 – 15 h Zeit einplanen müssen, starte somit kurz nach Sonnenaufgang um auch den visuellen Reichtum der Landschaft gebührend zu digitalisieren.

Die Anreise über die Grundstraße oder Bautzner Straße zum Startpunkt hoch oben in Bühlau erwärmt die Waden, aktiviert den Geist und erste Sonnenstrahlen zaubern dir ein Lächeln ins Gesicht. Stunde Null, alles auf Anfang.

Nach wenigen Minuten befindest du dich bereits auf dem Schönfelder Hochland. Fernab der beliebten Radtrasse gehts auf Plattenwegen und feinsten Gravelroads über die Höhen. Die Tafelberge sowie große Teile der Tagesstrecke liegen vor Dir zum Greifen nah. Auf ins Abenteuer! Schwungvoll rollst Du an die Elbe. Der Wettinweg führt dich zur weltbekannten Basteibrücke.

Grande Rolleur
Die folgenden 50 km bringen dich ins Zentrum des Nationalparks. Über den Ziegenrücken und weiterführende Pfade in Walthersdorf bist du ruckzuck wieder an der Elbe. Per Fähre in Königstein setzt du über zum klettern bis kurz vors Bielatal (bekannt vom Grevet #1: Grenzplatte). U-Turn: oben angekommen biegst du in das schnelle Fuchsbachtal ab (rauer Asphalt), nur wenige Meter von Tschechien entfernt entlang kleiner Teiche und Biwak-Hütten. Erneut zirkelst du um die Tafelberge, diesmal den Gohrisch und Papststein bevor du endlich die lang ersehnte Pause im Nationalpark-Zentrum Bad Schandau erreichst.

Die zwei Türme
Der folgende Abschnitt bietet zwar beste Wasserversorgung (Bäche!), jedoch solltest du genügend Knabbereien dabei haben. Per legendärem „Kohlmühlbrett“ verdienst du dir schöne Rundblicke und entfliehst mit Eisenbahnromantik ins Sebnitz- und Schwarzbachtal. So du bei km 100 das Kirnitzschtal erreicht hast geht’s ans Eingemachte: Kette links. Du schlängelst dich nahe der Felsen entlang und steigst unaufhaltsam himmelwärts. Kleine Stiche lassen den Puls immer wieder nach oben schnellen. Achtung: hier wurden passionierte Radsportler bereits von E-Bikes abgezogen. Bitte nicht zulassen oder zumindest totschweigen!


Wieder im Kirnitzschtal angekommen musst du aufgrund vorherrschender Waldarbeiten (Borkenkäfer!) die Straße hoch nach Hinterhermsdorf passieren. Im Ort kannst du deine Flaschen am Brunnen direkt auffüllen um dann teils entlang der Deutsch-Tschechischen Grenze den Wachberg auf dem letzten Loch zu erklimmen um dann mehrere Kilometer nach Sebnitz hinabzusegeln. Mit 130 km und knapp 2.700 Hm in den Beinen hast du das schwierigste Kapital dann absolviert. Freue dich auf die Heimreise und labe dich am reichhaltigen Angebot am Sebnitzer Marktplatz.

Alter Valter
Nun geht’s zum Endgegner, dem letzten „Zacken“ im Profil: finale 20 km mit seichten Wellen und kleinen Anstiegen trennen dich vom Valtenberg, einer schönen Aussichtskuppe mit Turm in der angrenzenden Oberlausitz. Auf der Anreise bist du größtenteils „nur“ auf Asphalt unterwegs was den Beinen etwas mehr Regeneration und dem Hintern etwas Entlastung verschafft.

The Race is: ON

Finale, das Abendrot kündigt sich an. Noch 45 km mit nur 400 Hm sind bis Dresden zu bewältigen. Vom 571 müNN Valtenberg gehts also tendenziell nur noch bergab. Finde deinen Rhythmus. Niemand hetzt dich. So du aber doch noch Energiereserven hast so wurde dieser Abschnitt mit möglichem Rückenwind teils zur Rennstrecke. Gut möglich, dass du mancherorts mit 50 durch den Wald donnerst. Die Kurven sind gut einsehbar, die Wege breit, übernimm dich aber bitte nicht. Wenn du Dittersbach kurz vor Dresden passiert hast findest du dich auf schönen Platten- und Schotterpisten wieder welche dich geradewegs an den Startpunkt in Dresden-Bühlau bringen. Sei stolz auf dich! Prost!

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