Wenn man auf dem Rad unterwegs ist, verliert Zeit an Bedeutung – und manchmal auch Raum. Dann wird aus einer Zahl auf der Karte ein Abenteuer, aus einem Strich ein Pfad voller Geschichten. Ob entlang des Limes in Bayern, durch die weiten Deichlandschaften Brandenburgs, vorbei an Fossilienfeldern im Weinviertel, über historische Postrouten im Erzgebirge oder quer durch den Thüringer Wald – überall spürt man: Graveln ist mehr als Radfahren. Es ist ein sanfter Widerstand gegen das Vergessen, ein rhythmisches Näherkommen an die Landschaft – und oft auch an sich selbst.
Als sich am Abend des 17. Mai der Himmel über Berlin verdunkelte, versammelte sich ein verwegener Haufen vor dem Brandenburger Tor. 22 Uhr – ein ungewöhnlicher Startzeitpunkt für eine Radtour. Aber der Minerva Nightride ist keine gewöhnliche Tour. Er ist ein Übergangsritus. Eine Einladung zur Langsamkeit. Eine Erkundung der Dunkelheit – im Lichtkegel des eigenen Fahrrads. Die Strecke führte gezielt abseits der großen Straßen: über Radwege, durch Wälder, entlang ruhiger Seen und vereinzelt über befestigte Schotterpisten – ein bewusster Allroad-Mix, der mit modernen Gravelbikes genauso gut funktionierte wie mit klassischen Randonneuren. Zwischen den schimmernden Lichtkegeln: plötzlich Biber auf dem Weg, Nebel über den Feldern, und immer wieder das eigene Atemgeräusch im kühlen Maiwind.
Grevet #1/2025 war mehr als nur ein Saisonauftakt – es war fünf Mal Gravel, fünf Mal Grevet. Von Bayern bis Wien, von Burgen über Beton bis Blütenmeer: Wir blicken zurück auf fünf Touren voller Begegnungen, Geschichten und echter Erfahrung auf zwei Rädern. Kein Rennen, sondern ein bewusstes Unterwegssein – mit Kopf, Herz und Haltung.
Ob am helllichten Tag oder spät in der Nacht: Die Ankunft war jedes Mal ein bewegender Moment. Jubel, Erleichterung und die Freude über das Erreichte waren allgegenwärtig. Die Geschichten, die Fahrer:innen über unerwartete Begegnungen, raue Nächte und magische Sonnenaufgänge erzählten, machten diesen Moment noch unvergesslicher.
Das Grevet Camp 2024 brachte die Grevet-Community zum Saisonende noch einmal zusammen – für ein Wochenende voller Natur, unvergesslicher Routen und geselliger Abende. Vor der beeindruckenden Kulisse des Harzes bot das Camp alles, was Gravel-Fans lieben: flexible Touren, eine gemütliche Unterkunft, herzhaftes Essen und eine entspannte Atmosphäre, die die Tage zu einem besonderen Erlebnis machte
Im Jahr 1894 befasste sich der XI. Bundestag des Deutschen Radfahrer-Bundes in Hannover eingehend und systematisch mit dem damals neuen Phänomen der Distanzradfahrten. Diese Disziplin, die lange aus dem Blickfeld des (professionellen) Radsports verschwunden war, erlebt heute eine Renaissance und verleiht der historischen Quelle eine neue Aktualität. Welche Lehren lassen sich aus der Vergangenheit für die heutige Zeit ziehen? Wir veröffentlichen den anonymen Text daher erneut, in der Fassung, wie sie 1895 in der Allgemeinen Sport-Zeitung erschien, da er mittlerweile gemeinfrei ist.
Anne ist eine besonders furchtlose Grandonneurin, die sich '22 ohne viel Vorerfahrung direkt mit vollem Einsatz in die Berliner Serie warf und sich weder von dunkelgrünen Ampeln, noch windgepockengeplagtem Nachwuchs aufhalten ließ, bis ein Rahmenbruch (!) sie bei der #3 vorerst stoppte. Aber sie setzte natürlich alle Hebel in Bewegung und war schnell wieder zurück. Beim Frühjahrsklassikerwetter dieses Jahr kamen aber sogar bei Ihr Sinnfragen auf, die sich letztlich mit einem souveränen 'einfach mal machen' beantwortet. Lest Ihren unterhaltsamen Bericht zur Berliner #1 "Ikarus"
Es ist Samstag 5:30 und ich wache auf, weil die Vögel vor dem gekippten Fenster meinen jetzt sei die richtige Zeit für ein Konzert. Na gut, um 6:00 hätte eh der Wecker geklingelt, also kann ich auch gleich aufstehen. Samstag freiwillig um 6:00 (bzw. 5:30) aufstehen? Zum Radfahren? Ja, das ist jetzt mein Leben
Der erste bayerische Grevet war für Martin (Gravel.Mod) nicht nur ein Schritt zurück zu seinen Wurzeln, sondern auch seine längste Graveltour bisher.
And It's done! Am 15.07.2023 machten sich insgesamt 25 Granonneur:innen gemeinsam auf den Weg von Graz nach Wien. Insgesamt wurden hierbei von jedem ca. 260 km und 4.600 hm bewältigt! Wir möchten Dir hier vor allem zeigen, auf wie viele verschiedene Arten man diese Strecke bewältigen kann!