Rückblick: Supergrevet Wien-Triest 2025

Die ersten Regentropfen fielen schon beim Aufwachen. Schwere, graue Wolken hingen über Wien wie ein Vorhang aus Blei. 639 Kilometer lagen vor uns, über 12.000 Höhenmeter – und das Wetter meinte es nicht gut mit uns. Fast durchgehend Regen, Nebel, der sich wie kalte Finger um die Berghänge legte, Wind, der durch die Täler pfiff, und Gewitter, die mit der Wucht alter Götter niederbrachen. Eines davon kam pünktlich zum Start, als wollte es uns warnen: Macht euch auf etwas gefasst.

Doch genau das machte es zu dem, was es sein sollte: kein leichtes Abenteuer für Sonntagsfahrer, sondern ein echtes. Eines, das unter die Haut geht, das Spuren hinterlässt, das man nie vergisst.

Letzte Checks an den Rädern unter unserem Ausweich-Regenshelter, letzte Worte, letzte Zweifel. Dann das Signal zum Start. Und plötzlich war alles Zögern vergessen. Wir waren unterwegs.

Es war die erste Grevet Distanzradfahrt, die nicht irgendwo im Landesinneren endete, sondern an der blauen Adria. Ein symbolischer Schritt – für uns als Organisation, für die Grevet-Community und für die Idee des Radsports als solidarische, grenzüberschreitende Erfahrung. Wir fuhren nicht nur von A nach B. Wir fuhren in die Geschichte hinein.

Eine historische Linie: Vom Donaubecken ans Mittelmeer

„Die Vergangenheit ist nie tot. Sie ist nicht einmal vergangen.“ – William Faulkner

Die Strecke folgt einer Route, die älter ist als die meisten Straßen Europas. Schon 1892 wurde zwischen Wien und Triest eines der ersten großen Straßenrennen des Kontinents ausgetragen – vergleichbar mit Wien–Berlin (1893) oder dem legendären Paris–Brest–Paris (1891). Wien und Triest: Das waren nicht nur zwei Städte, das waren zwei Welten. Die eine: Residenzstadt, Machtzentrum, Herz eines Reiches, das sich über halb Europa erstreckte. Die andere: Hafen, Tor zur Welt, Sehnsuchtsort für all jene, die das Weite suchten.

Die damaligen Orte liegen auch heute auf unserer Strecke: Graz mit seinen k.u.k.-Villen, mit seinen roten Dächern und Thermalbädern, das bergnahe Neunkirchen, wo der Wind noch immer dieselben Lieder singt, der wilde Karst mit seinen Höhlen und Geheimnissen, kurz davor Ljubljana, das ehemalige Laibach. Doch wir wählen bewusst neue Wege: Schotter statt glattem Asphalt, vergessene Nebenrouten statt breiter Bundesstraßen, Waldpfade statt Autobahnen. Denn inzwischen sind viele der alten Wege Autoinfrastruktur geworden. Doch uns geht um eine Wiederentdeckung des Pioniergeists – historisch, landschaftlich, emotional.

Die alte Südbahn begleitet uns auf weiten Strecken, diese technische Meisterleistung der Habsburgerzeit. Tunnel durch massiven Fels gesprengt, Viadukte über gähnende Schluchten gespannt, Bahnhöfe wie Paläste errichtet. Sie brachte Menschen, Ideen, Güter – und ein neues Lebensgefühl – Richtung Adria. Triest war Sehnsuchtsort und Ausgangspunkt zugleich, Endstation der einen Reise und Beginn der nächsten. Oder wie Peter Rosegger, der steirische Waldbauernbub, der zum Dichter wurde, schrieb:

Es geht über die Ostalpen gegen das Land, wo die Citronen blühen und die blauen Wässer dämmern unter der Sonne Homers. Welch ein vielgestaltiger, wundersamer Weg!

Der Track übersetzt diesen Weg ins Jetzt. Er ist anspruchsvoller als früher, rauer, ungeschminkter – aber auch näher an der Landschaft, näher am Erleben. Näher an der Idee, dass Radfahren immer auch eine Reise ist: geografisch, historisch, poetisch. Eine Zeitreise auf zwei Rädern.

Der Auftakt: UNESCO-Würstelstand und Kollektivgeist

Um fünf Uhr Nachmitags versammelten wir uns beim Würstelstand Spittelau – seit Kurzem, und das ist kein Scherz, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Hier, wo Kunst auf Kulinarik trifft und Hundertwassers bunte Träume in Stein und Glas gegossen wurden, begann unsere Reise. Ein Ort, der wie kein anderer Wien verkörpert: ein bisschen verrückt, ein bisschen erhaben, ein bisschen absurd – und doch irgendwie perfekt.

Die Würste dampften in der Luft, das Bier war süffig, die Gesichter noch erwartungsfroh, aber entschlossen

Der perfekte Startpunkt für eine Fahrt, die ebenso viel mit Gemeinschaft wie mit Ausdauer zu tun haben sollte. Denn was ist Gravel ohne die anderen? Was ist eine Distanzfahrt ohne das stille Verstehen zwischen Menschen, die dasselbe durchmachen?

Von Wien Richtung Süden: Der Routenverlauf

Start: Wien – Hauptstadt der Erinnerungen und des Aufbruchs

Der Startschuss fällt mitten in Wien – dort, wo Kaffeehauskultur auf urbane Radszene trifft. Von der Donaumetropole geht es frühmorgens hinaus, vorbei an den erwachenden Randbezirken, hinein in den Regen, der die Straßen zu spiegelnden Flächen verwandelt. Erste Herausforderungen erwarten die Fahrer entlang der langen Schotterpassagen parallel zur Südbahn – ein nasser, intensiver Auftakt.

Etappe 1: Wiener Becken & Leithagebirge

Nach dem Stadtgebiet öffnen sich die weiten Felder des Wiener Beckens. Die Route führt über Ebreichsdorf, Neufeld an der Leitha und Eisenstadt in Richtung Leithagebirge. Die ersten Hügel tauchen auf, kaum merklich, aber stetig. Zwischen Windschutzgürteln und abgeernteten Feldern liegt die Strecke ruhig und offen.

Etappe 2: Durch das Rosaliengebirge & die Bucklige Welt

Ab Wiener Neustadt beginnt das Gelände zu atmen. Der Aufstieg ins Rosaliengebirge markiert den ersten echten Test für Beine und Ausdauer. Der Nebel hängt tief, der Wald wirkt märchenhaft – aber der Anstieg ist real.

In der Buckligen Welt folgt eine poetische Sequenz aus schmalen, gewellten Landstraßen. Die Dörfer – Hochwolkersdorf, Krumbach, Bad Schönau – wirken entrückt. Hier überwiegt die Stimmung, nicht die Technik.

Etappe 3: Die Fischbacher Alpen & der Weg nach Graz

Hinter Pinggau taucht die Strecke in die Ausläufer der Fischbacher Alpen ein. Der Trail zwischen Vorau, Ratten und Fischbach bringt steile Rampen und schmale, abgelegene Forststraßen. Regen und Schotter fordern Konzentration und Grip.

Nach einem langen Tag rollt man über Gleisdorf nach Graz – die Hauptstadt der Steiermark empfängt mit Kultur und Kulinarik. Zeit zum Nachladen.

Es war ein Ort der Wärme in einer kalten Welt, der Fürsorge in einer gleichgültigen Landschaft, des Zusammenseins auf einer einsamen Strecke. Manche blieben nur wenige Minuten, andere Stunden. Aber jeder ging gestärkt – nicht nur körperlich, sondern seelisch. Mit dem Wissen: Wir sind nicht allein.

Checkpoint Graz: Kuchen, Kameradschaft und Kettenöl

Auf halben Weg dieser dantesken Reise lag Graz wie eine Oase. Nicht geografisch – dafür war der Weg noch zu lang. Aber emotional. Der Checkpoint, betreut von den Gravel Grinders Graz, war mehr als nur ein Versorgungspunkt. Er war ein Beweis dafür, dass Radfahren eine Gemeinschaft ist, die über Grenzen hinweggeht.

Was hier geboten wurde, ging weit über das Übliche hinaus: selbstgebackener Kuchen, der noch warm war, frischer Kaffee, der nach Heimat schmeckte, technische Hilfe von Menschen, die jede Schraube, jeden Defekt kannten, motivierende Worte von anderen, die verstanden, was es bedeutet, bei Regen und Kälte Hunderte von Kilometern zu fahren. Viele von ihnen waren Veteran:innen der Distanzfahrt Wien–Berlin oder fuhren 2023 selbst Graz–Wien. Sie wussten, was in den Fahrer:innen vorging.

Die lange Nacht: Wenn die Straße zur Meditation wird

Nach Graz begann die lange Nacht. Nicht nur meteorologisch – auch existenziell. Die Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen, wenn die Welt schläft und nur die Verrückten noch auf der Straße sind. Wenn das Licht der Stirnlampe zum einzigen Bezugspunkt wird, wenn die Realität verschwimmt und nur noch das rhythmische Treten der Pedale zählt.

In diesen Stunden passiert etwas Seltsames: Die Fahrt wird zur Meditation. Der Geist leert sich, die Gedanken werden klarer, die Wahrnehmung schärfer. Man spürt jeden Stein unter den Reifen, jede Windböe im Gesicht, jeden Muskel im Körper. Und gleichzeitig spürt man sich selbst – intensiver als je zuvor.

Es ist die Stunde der Wahrheit. Wo man erfährt, wer man wirklich ist, wenn alle Masken fallen und nur noch das nackte Durchhalten zählt.

Etappe 4: Die Weststeiermark & der Aufstieg zur Soboth

Von Graz aus geht es durch die hügelige Weststeiermark: über Deutschlandsberg und Eibiswald Richtung Soboth. Weinberge, kKürbisfelder, dunkle Wälder, alte Bauernhöfe säumen die Strecke. Die Steigung zur Soboth-Passhöhe (1.347 m) ist eine der längsten der Tour – konstant und fordernd. Oben belohnt: Einsamkeit, Aussicht, Gänsehaut.

Etappe 5: Slowenien – Neue Sprache, gleiche Berge

Nach dem Grenzübertritt wartet die Region Koroška (Kärnten) mit einsamen, wilden Passagen. Über Dravograd und Slovenj Gradec führt der Track durch das Pohorje-Gebirge. In Velenje ein kurzer Moment urbaner Zivilisation, dann weiter nach Kamnik – stets durch Täler, in denen die Zivilisation spärlich gestreut ist.

Etappe 6: Ljubljana & der Weg ins Karstland

Ein kurzer urbaner Atemzug in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana, dann geht es direkt weiter nach Westen. Ljubljana empfängt dich mit mediterranem Licht, Habsburger Fassaden und dem Duft von Blätterteig und Kaffee. Eine Stadt zwischen
Habsburg und Adria, zwischen Märchen und Moderne. Groß genug ist für Geschichte – und klein genug, um sich schnell zu Hause zu fühlen. Aus dem Stadtzentrum von Ljubljana rollt ihr vorbei an Drachenbrücke, Altbauten und duftenden Bäckereien.

Die
Stadt bleibt nicht zurück, sie klingt nach – während ihr euch auf kleinen Wegen, durch Vororte, Felder und erste Hügel dem Karst nähert. Hinter Vrhnika steigt das Gelände an, langsam aber stetig in den Karst. Der Abschnitt über Logatec und Postojna bringt kargen Kalkboden, rauen Untergrund und wilde Weiten.

Etappe 7: Finale durch den Karst bis zur Küste

Der Karst ist archaisch: rauer Schotter, knorrige Vegetation, flirrendes Licht. Die Route führt durch Orte wie Sežana, Opicina und Muggia, bevor sie – nach einem letzten Downhill – schließlich auf das azurblaue Meer trifft:

Ziel: Triest – Der Hafen der Geschichten

Nach rund 630 Kilometern und mehr als 12.000 Höhenmetern endet die Reise an der Uferpromenade von Triest. Auf der Molo Audace vermischt sich Salz in der Luft mit Schweiß auf der Haut. Man prostet sich zu – mit Aperol oder Espresso – und blickt zurück auf eine Route, die mehr war als eine Strecke: ein episches Mikroabenteuer durch drei Länder und unzählige Landschaften.

Die Molo Audace ist ein fast 250 Meter langer Steinpier, der schnurgerade in die Adria hinausführt. Er ist nicht nur ein Ankunftsort, sondern ein Denkmal für Kühnheit. Audace bedeutet „kühn“, und der Name stammt von dem italienischen Zerstörer Audace, der 1918 als erstes Schiff nach dem Ende der Habsburgermonarchie im Hafen von Triest anlegte. Der Pier, ursprünglich bereits im 18. Jahrhundert auf den Fundamenten eines gesunkenen Schiffs errichtet, wurde nach diesem historischen Moment umbenannt und ist seither eng mit der wechselvollen Geschichte der Stadt verbunden – von der k.u.k. Handelsmetropole bis zum Symbol des italienischen Trieste.

Heute ist der Molo Audace ein öffentlicher Ort, an dem sich Triester:innen und Reisende gleichermaßen sammeln: zum Flanieren, zum In-die-Ferne-Schauen, zum Erinnern. Für uns Radfahrer:innen ist er das würdige Ziel – eine Linie aus Stein zwischen Himmel und Meer, die das Ende der Reise markiert. Hier, wo Geschichte, Weite und Ankunft zusammenfallen, endet die Distanzradfahrt Wien–Triest: mit einem letzten mutigen Schritt hinaus aufs Meer.

Die Ankunft: Molo Audace und das Meer

Triest empfing die Fahrer:innen wie eine alte Freundin: mit salziger Brise, die die Müdigkeit wegblies, mit nassen Pflastersteinen, die unter den Reifen sangen, mit dem unverwechselbaren Duft des Meeres, der alle Anstrengung vergessen ließ. Das Ziel war der Molo Audace – ein passender Ort für eine kühne Leistung.

Einige rollten nachts ein, wie Geister aus der Dunkelheit, mit müden Augen aber triumphierenden Herzen. Andere im Morgengrauen, wenn das erste Licht über der Adria die Welt in Gold tauchte. Manche mit nassen Reifen und durchweichter Kleidung, andere auf den letzten Felgen, mit Rädern, die mehr Geschichten erzählen konnten als manches Buch.

Doch jede Ankunft war einzigartig – ein stiller Triumph über die eigenen Grenzen, über das Wetter, über die Zweifel, die irgendwo in der Nacht geflüstert hatten: Du schaffst es nicht.

Das Meer lag da, endlos blau, gleichgültig und erhaben. Es hatte schon Millionen von Reisenden empfangen, von Seefahrern und Träumern, von Eroberern und Flüchtlingen. Nun empfing es auch uns – eine kleine Gruppe verrückter Radfahrer, die den weiten Weg von Wien bis hierher zurückgelegt hatten.

Und plötzlich verstand man, warum die Menschen seit Jahrtausenden ans Meer fahren. Es ist nicht nur die Schönheit. Es ist das Gefühl der Vollendung, des Angekommenseins, der erfüllten Sehnsucht.

Die Fahrer:innen: Portraits in Schlamm und Schweiß

Riccardo – Der Unermüdliche

Er kam als Erster an, nach einer Fahrt, die eher einem Ritt durch die Hölle glich als einer sportlichen Herausforderung. Schlief nur eine Stunde in 24 Stunden. 639 Kilometer in einem Zug, bei Bedingungen, die andere zur Umkehr bewogen hätten. Riccardo ist einer jener Menschen, die beweisen, dass die menschliche Willenskraft kaum Grenzen kennt. Sein Gesicht bei der Ankunft: erschöpft, aber leuchtend. Als hätte er ein Geheimnis entdeckt, das nur wenige kennen.

Max – Der Stoiker

Er fuhr fast die ganze Strecke mit Riccardo, wie ein stummer Schatten. Auf Semi-Slicks mit Schlauch – eine Reifenwahl, die andere für Wahnsinn gehalten hätten. Schnell, hart, kompromisslos. Der Karst forderte alles von ihm, jede Faser seines Könnens, jeden Funken seiner Ausdauer. Max redet nicht viel über seine Leistungen. Er lässt sie für sich sprechen.

Alex – Der Stratege

Aus dem Rheinland angereist, Everesting-erprobt, ein Mann, der weiß, wie man mit Schmerz umgeht. Konstant vorn, taktisch klug, mit der Ruhe eines erfahrenen Kämpfers. Alex fuhr seine Rennen nicht mit den Beinen allein – er fuhr sie mit dem Kopf. Und das machte ihn gefährlich.

Johannes – Der Stille Krieger

Aus Klagenfurt, einer Stadt, die selbst am Wasser liegt und deren Bewohner das Fernweh kennen. Leise, aber stark. Er redete wenig, aber seine Taten sprachen Bände. Als Vierter im Ziel – ein Platz, der mehr aussagt als manche Siege. Johannes war einer jener Menschen, die durch ihr stilles Durchhalten andere inspirieren.

Claudia – Die Pionierin

Unsere erste Frau auf dieser Strecke, und was für eine! Aus Sachsen, wo die Berge schon im Kindergarten zur Grundausstattung gehören. Sie liebt Berge wie andere Menschen Süßigkeiten lieben – bedingungslos und mit einem Lächeln, das auch bei Steigungen über 20 Prozent nicht verschwindet. Lange fuhr sie in den Top 3, ein Beweis dafür, dass Stärke nichts mit Geschlecht zu tun hat, sondern mit Charakter.

Diana – Die Kämpferin

Aus Stuttgart, einer Stadt der Tüftler und Träumer. Sie kämpfte sich vom Talkessel bis ans Meer, durch alle Höhen und Tiefen, die diese Strecke bereithielt. Diana verkörperte den Geist des Gravel: Es geht nicht darum, der Schnellste zu sein. Es geht darum, anzukommen. Und sie kam an – mit einem Lächeln, das alle Anstrengung vergessen ließ. Jetzt erstmal ein Eis!

Die unsichtbaren Helden

Doch eine Geschichte wie diese wird nicht nur von denen geschrieben, die auf den Rädern sitzen. Sie wird auch geschrieben von denen, die im Hintergrund arbeiten: Die Organisatoren, die monatelang Routen planen und Checkpoints koordinieren. Die Helfer in Graz, die mitten in der Nacht aufstehen, um fremden Menschen zu helfen. Die Partner und Familien, die zu Hause warten und verstehen, warum jemand 639 Kilometer bei Regen fahren muss.

Sie alle sind Teil dieser Geschichte. Ohne sie gäbe es keine Distanzfahrten, keine Grevet-Community, keine Träume auf zwei Rädern.

Nachwort: Von der Strecke zur Geschichte

Was bleibt, wenn die Räder geputzt sind, wenn die Kleidung gewaschen ist, wenn die Kette wieder glänzt? Was bleibt, wenn der Muskelkater verfliegt und die Erinnerung zu verblassen beginnt?

Es bleiben die Begegnungen – mit Menschen, die zu Freunden wurden, mit Landschaften, die zu Poesie wurden, mit sich selbst in Momenten, wo alle Masken fielen. Es bleiben die Geschichten, die man ein Leben lang erzählen wird, die Gewissheit, dass man durchhalten kann, wenn es darauf ankommt. Das Wissen, dass Gravel nicht weichgespült ist, sondern hart und ehrlich und schön.

Es bleibt die Erkenntnis, dass Radfahren mehr ist als Sport – es ist eine Sprache, die alle verstehen, die sie einmal gesprochen haben. Eine Sprache, die Grenzen überwindet, Völker verbindet, Herzen öffnet.

Triest war nicht das Ende – es war ein Anfang. Der Anfang von neuen Träumen, neuen Routen, neuen Geschichten. Denn wer einmal gespürt hat, wie es ist, über die Berge ans Meer zu fahren, der wird immer wieder aufbrechen wollen.

Die Distanz ruft. Immer.

Wir sehen uns 2026. – Euer Grevet Team

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