Diese Seite versammelt die zentralen Originalquellen zur Distanzradfahrt Basel–Cleve (1894) – einem der frühesten großen Langstreckenrennen im deutschsprachigen Raum. 620 Kilometer vom Oberrhein bis zum Niederrhein, gefahren auf Schotter, Pflaster und Staub, ohne Licht, ohne Gangschaltung, ohne Begleitung.
Die Texte stammen von den Fahrern selbst – Grüttner, Killinger, Schweinsmann, Guthknecht, Mündner – ergänzt durch die offizielle Ergebnisliste, die Festberichte aus Cleve und die zeitgenössische Presse (u. a. Neues Münchener Tagblatt). Sie zeigen Radfahren als das, was es damals war: körperlich, direkt, ungeschminkt.
Basel–Cleve war kein Abenteuer für Romantiker, sondern eine Prüfung aus Wind, Nacht und Erschöpfung – und zugleich die Geburtsstunde des Fernfahrens in Deutschland. Wer diese Quellen liest, erkennt: dieselbe Zähigkeit, dieselbe Konzentration, dieselbe Einsamkeit wie heute. Nur das Werkzeug hat sich geändert.
Originalberichte von 1894: Hirsch, Grüttner und Gerger erzählen Mailand–München über Brenner, Sturm, Schieben, Stürze und Impro-Verpflegung (Wein, Selters, Schnaps). München feiert, das „Münchener Kindl“ dichtet, Dr. Speer protokolliert Puls und Maße. Keine Romantik – nur belastbare Geschichte als Fundament für heutige Langstrecken.
639 Kilometer, 12.000 Höhenmeter, durchgehend Regen: Die erste Grevet-Distanzfahrt von Wien nach Triest war ein echtes Abenteuer. Über historische Routen, durch Nebel und Gewitter, autofreie Organisation – ein Rückblick auf eine Reise zwischen Moderne, Mythos und mediterraner Sehnsucht.
Im Jahr 1894 befasste sich der XI. Bundestag des Deutschen Radfahrer-Bundes in Hannover eingehend und systematisch mit dem damals neuen Phänomen der Distanzradfahrten. Diese Disziplin, die lange aus dem Blickfeld des (professionellen) Radsports verschwunden war, erlebt heute eine Renaissance und verleiht der historischen Quelle eine neue Aktualität. Welche Lehren lassen sich aus der Vergangenheit für die heutige Zeit ziehen? Wir veröffentlichen den anonymen Text daher erneut, in der Fassung, wie sie 1895 in der Allgemeinen Sport-Zeitung erschien, da er mittlerweile gemeinfrei ist.
Ein himmlisches Gefühl bemächtigte sich meiner, als ich als Dritter und als erster Österreicher im jubelnden All Heil-Gruße das Zielband in Berlin überfuhr! — Nachdem die später startenden Konkurrenten meine Fahrzeit nicht erreicht haben, wurde ich bei der Distanzfahrt Wien—Berlin als Dritter mit 582 km in 34 :22 offiziell bestätigt.“