Zeitraum
3. – 26. Juni 2022,
Social: 5. Juni 2022
max. 27 h

Startort

Dresden



Distanz
ca. 200 km


Anstieg
ca. 3.000 hm

Geländeanteil
ca. 70%

Schwierigkeit
7/10

Lerne die Tiere des Waldes kennen: Hirsche röhren, Bären brüllen, Rehe grasen und Mücken stechen dich auf deiner Fahrt durch den Sächsischen Forst. Gulasch und Knoblauch auf tschechischer Seite des Gebirges werden dir lästige Begleiter vom Hals halten damit du die Blicke von über 900 m Höhe zu den Vulkankegeln genießen kannst. Warum heißt ein „Hochprozenter“ für unterwegs eigentlich Flachmann? Davon ausgehend: es wird also flach, sehr flach!

Sommertraum: perfekte Schotterpiste entlang der Talsperre Flaje (CZ)

Der titelgebende „Karneval der Tiere“ (original: Le Carnaval des animaux) ist eine weltbekannte Suite für Kammerorchester des französischen Komponisten Camille Saint-Saens. Zu Lebzeiten traute dieser sich nicht das aberwitzige Werk zu veröffentlichen. Zu groß war die Angst die Fans musikalisch „zitierter“ oder parodierter Großmeister seiner Zunft, wie etwa Rossini, Berlioz oder Mendelssohn-Bartholdy gegen sich aufzubringen. Ein Shitstorm ohne Social Media? Denkbar. Ob Fürstenhof oder Königshof, ob trunkener Kirchenorganist oder freischaffender Musiklehrer: getratscht wurde auch damals schon viel. So entführt dich das tierisch schöne Grevet #3 auf eine lehrreiche Reise in den Sächsischen Forst wo sich Hase und Igel „Gute Nacht“ sagen. Apropos: sperr die Lauscher auf und hör zu was der Wald dir zu sagen hat. 

Ob top motiviert und stark wie ein Löwe oder doch „Blinde Kuh“ vor Müdigkeit: plane für diese Tour genügend Zeit ein und stresse dich nicht. Die Erfahrung avisiert ca. 13 – 15 h, je nach Geschwindigkeit und Pausenlänge(n). Doch: der Olymp wurde noch nie an einem Tag bestiegen. Drum starte früh (oder ausgeschlafen spät) und lass dich bis in die Abenddämmerung voll schönster Gravel-Momente verführen. 

Der erste Abschnitt bringt dich zur Babisnauer Pappel. Wo die Hühner in den Talsenken gackern ist auch eine schöne Morgenstimmung nicht weit. Der 3. Satz des Karnevals lässt dich fortan flott über die Felder trampeln. Hau raus und blicke nicht zurück. Ein Kaffee und belegte Brote in Schmiedeberg (legendärer Bäcker – grüßt uns den Konrad!) wappnen dich für die kommenden Stunden. Der erste Gegner kündigt sich von Ferne bereits an und schreit dir ins Gesicht: „von der Langsamkeit der Kriechtiere“ wirst du im Oberbärenburger Wald ein Lied singen können…oder zumindest Laute von dir geben?! Nach CP1 findest du dich auf über 700 müNN wieder und spürst die Existenz deiner Wadenmuskulatur. Mit verbissenem Gesicht erreichst du bald die Deutsch-Tschechische Grenze. 

Über die Felder hoppelt es nun gehörig, also: zieh die Taschen fest und lass dir nicht die Motivation aus dem Beutel ziehen. Je höher der Luftdruck, desto langsamer wirst du sein. Hoffentlich entwischst du den zahlreiche Fliegen und Mücken in wilder Natur. Hilfe in der Not: erst einrasten (Klick-Schuh); dann ausrasten! Das sorgte schon immer für Vortrieb.

Du erreichst die Talsperre Flaje (CP2) und entdeckst versunkene Mauern. Genieße eine einzigartige Landschaft zwischen Sumpf und Meer. Die Romantik der Kamm-Loipe, welche du mit LL-Ski etwa aus dem Winter kennst, nimmt hier über die kommenden vier Stunden ihren Lauf. Über den Stürmer und das Mückentürmchen folgst du in Abschnitten der „hohen Tour“ und genießt immerzu beste Aussichten auf die Vulkankegel des Böhmischen Mittelgebirges. Bei klarer Sicht kannst du gar das „Grande Final“ vom Grevet #4 silbrig aufblitzen sehen. Wenn du Glück hast sollte dich ein wenig Westwind zudem motivieren Zeit rauszufahren, so du der Kofola an zahlreichen Bauden nicht vollends verfällst. Kleine, aber feine S0-Trails (also: bestens fahrbar) spicken die aussichtsreiche Fahrt bis auf den Sneznik (km 130). 

Insgesamt sind es kaum lange, anstrengende Passstraßen welche die Höhenmeter des Tages in die Höhe treiben. Ein stetes auf und ab über Hügelkuppen, Höhenwege und einsame Treidelpfade summiert sich dank langem und zumeist seichtem Aufstieg von Dresden (120 m) bis zum Mückentürmchen (800 m) auf über 2.000 Hm. Somit hast du zur Halbzeit bereits die Korkenzieher alle im Kasten. Von der Flaje aus wirst du zum Nachmittag den Sneznik erobert haben. Wenn du gegen 16:30 Uhr dort die Rückreise antrittst kommst du entspannt zur Abenddämmerung nach Dresden zurück.

Die Rückreise ins Elbtal gestaltet sich durchaus komfortabel. Schöne Blicke auf die Sandsteinfelsen und versteckte Aussichtspunkte kulminieren zu einem „happy end“ der Tour. Ab Pirna wird der Wald abendlich illuminiert sein, in welchem du dich oberhalb der Weinberge entlangschlängelst. Hast du einmal das Schloss Pillnitz im Blick ist das Blaue Wunder nur noch 20 min Fahrt entlang der Elbe entfernt wo du im Sonnenuntergang das Panorama Dresdens in die Nacht verabschieden wirst. Wow! Du wirst definitiv gut schlafen und von fünf Bieren nur ein halbes Trinken….Zzzzzzz….zzzz…. p.s. der Social Grevet wird der Hammer!

Starterpaket pro Tour

Grevet Fahrtenbuch/Handbuch mit Streckenbeschreibung (Highlights)
Hinweise zu Verpflegungspunkten
Reglement (Solo/Duo)
Packliste & Ausstattungsempfehlung
Download der gpx-Datei
Verewigung an den Säulen des „Gravet-Olymps“ ( Starter-/Finisherliste)
Challenges/Checkpoints für die jeweilige Tour

Ticket

Bilder © Wojtek Sienkiewicz
Karte © www.openstreetmap.org